Coachinghäppchen: „Wenn plötzlich jemand zuschaut …“
Du erforschst Situationen, in denen sich dein innerer Fokus verschiebt: Plötzlich denkst du mit, wie du auf andere wirkst. Ein Teil von dir beobachtet dich – als wärst du auf einer Bühne.
Du erforschst Situationen, in denen sich dein innerer Fokus verschiebt: Plötzlich denkst du mit, wie du auf andere wirkst. Ein Teil von dir beobachtet dich – als wärst du auf einer Bühne.
Die Frage „Wer bin ich – und wie gehöre ich dazu?“ begleitet viele Menschen – ob im Coaching oder im Teamalltag. Der Kulturanthropologe Clyde Kluckhohn formulierte dazu bereits 1954 einen Satz, der bis heute Orientierung gibt:
„Jeder Mensch ist in gewisser Hinsicht wie alle anderen Menschen, wie manche andere – und wie kein anderer.“
Dieser Dreiklang macht deutlich: Identität ist nie eindimensional. Sie entsteht zwischen Gemeinsamkeit, Gruppenzugehörigkeit und Einzigartigkeit – gleichzeitig. Genau diese Gleichzeitigkeit wirkt in Gesprächen, in Entscheidungen, in Haltung.
Hier geht es um das, was uns verbindet – unabhängig von Herkunft oder Rolle: unser Bedürfnis nach Sicherheit, Zugehörigkeit, Ausdruck. In Beratung und Führung hilft dieser Blick, Menschen in ihrer Menschlichkeit zu sehen – nicht nur in ihrer Funktion.
Diese Ebene ist der Boden, auf dem Vertrauen entstehen kann. Wenn jemand sich gesehen fühlt – nicht als „Teammitglied XY“, sondern als Mensch mit Empfinden und Bedürfnissen – beginnt echte Verbindung. Besonders in Spannungsphasen kann dieser Blick helfen, wieder Kontakt herzustellen.
Diese Ebene beschreibt das, was wir mit bestimmten Gruppen teilen: Sprache, Prägung, Beruf, Milieu. In Teams hilft sie, Muster zu erkennen – aber auch zu hinterfragen: Ist das, was wir tun, bewusst gewählt oder einfach übernommen?
Oft zeigt sich in der Arbeit mit Gruppen: Was wir als „so ist das bei uns“ bezeichnen, ist nicht neutral. Es ist ein Ergebnis von Geschichte, Rollen, Zuschreibungen – und kann verändert werden. Die Frage „Gehört das wirklich zu uns?“ ist manchmal wirksamer als jedes Change-Projekt.
Diese Ebene zeigt das, was nur du mitbringst: deine Geschichte, deine Haltung, dein Blick auf die Welt. In Coachingprozessen ist sie oft der leise Kern: Wenn jemand beginnt, die eigene Stimme ernst zu nehmen – jenseits von Erwartungen.
Auch Teams profitieren, wenn das Unverwechselbare nicht als Ausnahme gilt, sondern als Beitrag zur Vielschichtigkeit. In Führung bedeutet das: Ich achte nicht nur auf Kompetenz, sondern auch auf Ausdruck. Was wird hier gerade möglich – weil diese Person da ist?
Der Dreiklang von Kluckhohn ist kein Modell zum Ausfüllen. Er ist ein Rahmen, der hilft, Unterschiedlichkeit zu erkennen – nicht, um sie zu glätten, sondern um sie einzuordnen.
Diese Haltung wirkt in Coachinggesprächen. In Teamprozessen. Und in Alltagsentscheidungen. Sie ermöglicht Sprache, wo bisher Etiketten waren. Und sie macht deutlich: Identität ist nichts Festes – sondern eine dynamische Verbindung von Innen und Außen.
In jedem Team wirkt mehr als nur das, was auf dem Statusboard steht. Diese Gesprächseinheit lenkt den Blick auf das, was oft zwischen den Zeilen spürbar ist:
Was verbindet uns?
Was wirkt auf uns?
Und was bringt jede:r ein?
*würde ich schreiben, wenn ich Erfolgsversprechen nicht für unseriös halten würde 🙂
Identität zeigt sich in Beziehungen. In Haltung. Und in dem, was du sagst – und lässt.
Du bist wie viele.
Wie manche.
Und wie kein anderer.
Diese Mini-Coaching-Übung beginnt mit einer Geschichte. Vielleicht bleibt eine Zeile, ein Gedanke, ein Gefühl.
Manchmal braucht es keine Lösung, sondern einen Moment der Stille.
Kein Coaching. Kein Ziel. Nur Worte, die bleiben.
Die folgenden Zeilen sind kein Ratgeber. Und keine Methode.
Es ist eine Geschichte. Sie wurde von jemandem geschrieben, der niemand Besonderes war – und genau deshalb so viele von uns berührt.
Lies sie, wie du ein Lied hören würdest. Lass einzelne Sätze in dir nachklingen.
Vielleicht ist da eine Zeile, die bleibt. Vielleicht stellt sich eine Frage. Vielleicht spürst du etwas – und genau das ist genug.
Danach findest du ein paar Impulse, wenn du damit weitergehen willst. Für dich. Ganz leise. Ohne Aufwand.
Geschrieben von einem Niemand, der jeder war.
Es ist leicht, dem Leben nachzutrauern, das wir nicht gelebt haben. Leicht, sich zu wünschen, wir hätten andere Talente entwickelt, andere Angebote angenommen. Leicht, sich vorzustellen, wir hätten härter gearbeitet, besser geliebt, klüger mit unserem Geld umgegangen, wären beliebter gewesen, in der Band geblieben, nach Australien geflogen, hätten Ja zum Kaffee gesagt oder mehr verdammtes Yoga gemacht.
Es braucht keine Anstrengung, um die Freunde zu vermissen, die wir nicht gefunden haben. Die Arbeit, die wir nicht getan haben. Die Menschen, die wir nicht geheiratet haben. Die Kinder, die wir nicht bekommen haben. Es ist nicht schwer, sich durch die Augen anderer zu sehen – und sich zu wünschen, all die kaleidoskopischen Versionen von sich zu sein, die andere gerne hätten. Es ist leicht, etwas zu bereuen – und immer wieder zu bereuen, bis unsere Zeit abgelaufen ist.
Doch das eigentliche Problem sind nicht die Leben, die wir nicht gelebt haben. Es ist das Bedauern selbst. Es ist das Bedauern, das uns schrumpfen und verkümmern lässt. Das uns zu unserem eigenen schlimmsten Feind macht – und manchmal auch zum schlimmsten Feind der anderen. Wir können nicht wissen, ob eine dieser anderen Versionen besser oder schlechter gewesen wäre. Diese Leben finden statt, ja – aber du findest auch statt. Und genau das ist das Geschehen, auf das wir uns konzentrieren müssen.
Natürlich können wir nicht jeden Ort bereisen, nicht jedem Menschen begegnen, nicht jede Arbeit ausüben. Aber das meiste von dem, was wir in jedem möglichen Leben fühlen würden, ist trotzdem verfügbar. Wir müssen nicht jedes Spiel spielen, um zu wissen, wie es sich anfühlt zu gewinnen. Wir müssen nicht jedes Musikstück hören, um Musik zu verstehen. Und wir müssen nicht jede Rebsorte aus jedem Weinberg probieren, um den Genuss von Wein zu kennen. Liebe und Lachen, Angst und Schmerz – das sind universelle Währungen.
Wir müssen nur die Augen schließen, den Geschmack des Getränks vor uns genießen und dem Lied lauschen, das gerade spielt. Wir sind in diesem Leben genauso lebendig wie in jedem anderen. Wir haben Zugang zum ganzen Spektrum der Gefühle. Wir müssen nur ein Mensch sein. Nur ein Leben wirklich spüren. Wir müssen nicht alles tun, um alles zu sein – denn wir sind bereits unendlich. Solange wir leben, tragen wir eine Zukunft voller Möglichkeiten in uns.
Also: Seien wir freundlich zu den Menschen in unserem eigenen Leben. Schauen wir von Zeit zu Zeit auf – denn egal, wo wir gerade stehen, der Himmel über uns reicht bis in die Unendlichkeit.
Gestern wusste ich, dass ich keine Zukunft habe. Dass es mir unmöglich ist, mein Leben so zu akzeptieren, wie es ist. Und heute – scheint dieses gleiche chaotische Leben voller Hoffnung. Voller Potenzial.
Wird mein Leben auf wundersame Weise frei sein von Schmerz, Trauer, Liebeskummer, Verzweiflung, Einsamkeit oder Dunkelheit? Nein.
Aber will ich leben?
Ja. Tausendmal: Ja.
📖 Die Geschichte stammt aus dem Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig. Mehr Informationen zum Buch findest du hier.
Vielleicht ist da ein Satz, der geblieben ist. Vielleicht eine Frage. Vielleicht ein Gefühl.
Du musst nichts daraus machen – aber du kannst, wenn du willst.
Nimm dir einen Moment. Lies die Zeile, die in dir nachklingt, noch einmal.
Und dann schau: Was macht sie mit dir? Was will sie dir vielleicht sagen?
Wenn du tiefer einsteigen magst – hier ein paar Fragen als Einladung. Nimm dir nur eine – oder alle. So, wie es sich stimmig anfühlt:
Wenn du magst, such dir ein Bild oder eine Coachingkarte (z. B. aus Points of You®). Schau es dir an – und stell dir die Frage:
„Was zeigt mir dieses Bild über das Leben, das gerade stattfindet?“
Das ist alles. Mehr braucht es manchmal nicht.
Mehr zur Bildarbeit findest du auf meiner Points of You®-Seite.
Und wenn es doch mal ein Gespräch braucht – hier findest du mein Coachingangebot.
Diese Mini-Coaching-Übung hilft dir, Körpersignale zu spüren – noch bevor dein Kopf sie deutet.
Manchmal ist etwas in uns in Bewegung – wir merken es körperlich, aber können es (noch) nicht benennen.
Ein flacher Atem. Unruhe im Bauch. Oder einfach der Wunsch, kurz auszusteigen aus dem Gedankenkreis.
Diese kleine Coaching-Übung hilft dir, deinen Körper als ersten Impulsgeber wahrzunehmen –
bevor dein Kopf beginnt, zu bewerten oder zu analysieren.
Die Übung lädt dich ein, innezuhalten und deinem Körper wieder zuzuhören.

Du brauchst nur einen Moment Zeit – und ein Bild, ein Wort, eine Frage.
Mehr nicht.
Ich habe die Übung als Arbeitsblatt gestaltet – für dich selbst oder für die Arbeit mit deinen Klient:innen.
Du kannst es dir hier direkt und ohne Anmeldung herunterladen:
👉 PDF „Spürst du – oder deutest du schon?“ herunterladen
Diese Mini-Coaching-Übung eignet sich für Situationen, in denen du spürst, dass etwas da ist –
aber Worte fehlen oder der Kopf zu schnell wird.
Sie funktioniert sowohl zur Selbstreflexion als auch im Einzelcoaching – besonders dann, wenn du mit Bildern arbeitest oder Impulse aus dem Körper heraus fördern möchtest.
Wenn du mit Bildern arbeitest, kann dich z. B. das Tool Points of You® Punctum dabei unterstützen, emotionale Impulse sicht- und spürbar zu machen.
Wir sind geübt darin, schnell zu verstehen, zu erklären, einzuordnen.
Der Körper ist oft schon längst beteiligt – aber bekommt selten das erste Wort.
Dabei wäre genau das der Moment, in dem wir etwas spüren, das (noch) keine Sprache braucht.
Diese Übung schafft Raum dafür – und erinnert daran, dass Spüren vor dem Verstehen kommen darf.
„Ich war überrascht, wie viel Klarheit kam – nur durchs Hinschauen aufs Bild.“
„Der Moment der Stille war für mich der wichtigste.“
„Ich wusste plötzlich: Das, was ich spüre, ist nicht neu – aber ich hab’s noch nie benannt.“
Diese Art von Rückmeldung zeigt, wie wenig es manchmal braucht, um in Kontakt mit sich selbst zu kommen. Ein Impuls. Ein Bild. Ein Wort.
Die Mini-Coaching-Übung eignet sich besonders:
– wenn du ohne Sprache beginnen willst
– wenn dein Gegenüber im Kopf feststeckt
– wenn eine Entscheidung diffus bleibt
– als achtsamer Einstieg in Coaching oder Selbstreflexion
– als Abschluss, um Raum für Nachspüren zu lassen
Wenn dein Körper heute sprechen dürfte –
was würde er sagen, bevor dein Kopf antwortet?