Ich war lange jemand, den andere nett fanden, aber nie ganz verstanden haben.
Ich mochte Schule – konnte nur nichts behalten, was mich nicht interessierte.
Rückblickend klar: ADHS. Aber damals hieß das einfach: „Er könnte mehr, wenn er nur wollte.“
Was ich wollte, war oft was anderes. Australien. Nächte, Gespräche, Kochen für dreißig Leute.
Ich hatte ein Piadina-Bar, hab gelebt, gefeiert, gestruggelt.
Nie so ganz falsch – aber auch nie so ganz ich.
Zwischen Hochs und Tiefs, Rausch und Rückzug, Nähe und Abstand.
Und irgendwann war klar:
Das kann’s nicht mehr sein.
Also habe ich aufgehört. Alles.
Und langsam angefangen, mich zusammenzusetzen – nicht neu, sondern echt.
Heute weiß ich, wie ich lerne.
Ich weiß, was mich triggert – und was mir Kraft gibt.
Ich hab Methoden gelernt, die mir selbst gefehlt haben.
Und ich weiß, wie es ist, wenn man sich selbst fremd ist –
und wie gut es tut, wenn einen mal jemand wirklich sieht.
Ich bin nicht der, der alles „überwunden“ hat.
Ich bin der, der da war – und immer wieder hingeschaut hat.

So arbeite ich. →